Navigation |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Die bäuerlichen Religionsvorstellungen der Frühzeit
Meist spielte sich das religiöse Leben zu Hause ab.Man hatte einen Schrein,wo man täglich Andachten abhielt und zu Vesta, der Göttin des Herdes,betete.
Die Bewohner Latiums waren Bauern;ihre religiösen Vorstellungen werden bestimmt durch ihren Lebenskreis:Haus und Familie,Feld und Flur, Saaten und Herden.In diesen Bereichen fühlen sie sich von unfaßbaren Mächten abhängig, die man mit vielerlei Mitteln zu beeinflussen sucht.Dazu gehören oft magische Handlungen,die nicht selten in den späteren Kult eingehen.Die allgemeine Bezeichnung eines solchen geheimnisvollen göttlichen Wirkens ist numen.Je wichtiger aber dieses Wirken ist,um so eher wird das numen zu einer Gottheit erhoben,die Anspruch auf einen regelmäßigen Kult hat.Das gilt vermutlich für alle die ländlichen Gottheiten,die in die spätere Staatsreligion eingingen.
Wichtig sind im Bereich des Hauses besonders Vesta, die Beschützerin des Herdfeuers, das die eigentliche Mitte des Hausesist, und Janus,der über den Eingang des Hauses(ianua) wacht und alles Unheil von ihm fernhält.Eng verbunden mit ihnen sind die Schutzgeister des häuslichen Vorrats(penus),die Penates, und die Lares, die ursprünglich die einzelnen Grundstücke beschützen und dort ihre Altäre und gemeinsame Kapelle haben.
Die Larvae oder Lemures fürchtet man als die Geister der verstorbenen Angehörigen, die als nächtliche Schreckgespenster im Hause umgehen und die man an den Lemuria(im Mai) mit bestimmten Opfern zu versöhnen sucht.Als Manes sind sie dagegen freundliche Wesen,die zur Familie gehören.Man spendet ihnen am geschmückten Grabe Trankopfer von Öl,Milch und Honig und hält dort ein Totenmahl.
Unermeßlich ist die Zahl der numina(pl. wort von numen),die über das Gedeihen der Feldfrüchte und Herden wachen.Manche sind als Götter des Staatskultes bekannt:Tellus und Ceres sorgen für das Wachstum und Gedeihen der Saaten,die Waldgötter Faunus und Silvanus für Jagd und Herden.Bei anderen zeigt sich das Bestreben,nicht nur bestimmte Bereiche,sondern festbegrenzte Einzelvorgänge einer besonderen Gottheit zu unterstellen,z.B Saturnus (vermutlich:das Säen),Flora(das Blühen),Consus(von codere:das Bergen der Ernte).Der Priester dieser Gottheiten ist der pater familias,der die Opfer darbringt und über die vorgeschriebenen Riten wacht.
Zweierlei ergibt sich aus dieser Welt der frühesten religiösen Vorstellungen:
1.Diese ländlichen Schutzgottheiten sind gestaltlose Wesen mit einem bestimmten Wirken und Handeln.
2.Von diesen numina werden nur die herausgehoben und bennant, denen man eine unmittelbare einwirkung auf das häusliche Leben oder die Landarbeit zuschreibt. Schon hier teigt sich:Die Religion ist für den Römer nicht ein in sich ruhender objektiver Wert oder die Forderung einer über allem Leben und Sein stehenden Macht,sondern sie wird bei dem ausgeprägten Zweckdenken dieses Volkes von Anfang an den praktischen Bedüfnissen des Lebens zugeordnet.
|
|
|
|
|
|
|
Insgesamt waren schon 237499 Besucher hier! |
|
|
|
|
|
|
|