Latein & more
  Schreibkunst und Schreiber
 

Schreibstuben/Buchhandlungen und Bibliotheken

Text I

Bücher waren ein Privileg der Reichen.Wollte jemand ein ganz bestimmtes Buch haben,so wandte er sich an einen als Kopist ausgebildeten Sklaven(servus litteratus),der dann das ganze Werk abschrieb.So verbreiteten sich die Bücher anfangs durch die Leser selbst.Später gab es auch "Buchhandlungen",in denen die bereits von den Sklaven kopierten Bücher verkauft wurden.Diese Sklaven waren darauf spezialisiert,nach Diktat zu schreiben.Die Läden der librarii, die sozusagen die Verleger der römischen Zeit waren,befanden sich in der Nähe des Forums.Dort trafen sich die Intellektuellen,um über kulturelle Dinge zu reden und an Lesungen aus noch nicht veröffentlichen Werken teilzunehmen.Solche Lesungen fanden regelmäßig sowohl in den Buchhandlungen als auch in kleinen Theatern wie dem Athenäum des Hadrian statt.Da immer mehr Bücher im Umlauf waren,gab es auch immer mehr öffentliche Bibliotheken.Die erste waurde 39 v.Chr. eröffnet.Kurz darauf gründete Augustus eine weitere,die in eine griechische und eine lateinische Abteilung unterteilt war.Im 4 Jh. n.Chr. gab es in Rom 28 Büchereien.

Text II

Schreiber,meist Sklaven, vervielfältigten nach Diktat die Bücher eines Autors.Einige Werke erreichten sogar eine Auflage von tausend Exemplaren.Auch in der Antike gab es schon Bestsellerautoren,deren Bücher dann in den Auslagen der Buchhandlungen ausgestellt wurden,während andere Rollen in den hintersten Winkeln der Regale verstaubten und zu Schleuderpreisen verramscht wurden.Von manchen Büchern wurden Sonderausgaben auf besonders feinem Papyrus hergestellt-sie waren dementsprechend teurer und wurden gerne verschenkt.Den Buchtitel(titulus) schrieben die Verleger in knalligem Rot auf ein Schildchen,das man an die Rolle knüpfte.Dass es Buchhandlungen vermutlich im ganzen Imperium gab,wissen wir von Martial.Er berichtete stolz von einer Reise,dass seine Gedichte auch in einer Buchhandlung im heutigen Lyon zu bekommen waren.

Römer kannten neben oft recht großen privaten auch öffentliche Bibliotheken mit geregelten Lesestunden und Ausleihzeiten sowie dem üblichen Hinweis,Bücher bitte nicht zu stehlen.Meist waren die Bibliotheken Geschenke der Kaiser.Sie wurden,oft als Doppelbibliothek jeweils für griechische und römische Literatur, auf den Kaiserforen oder auch in den Thermen gebaut. Klagen über die brotlose Kunst des Schreibens waren auch im alten  Rom gang und gäbe.Es gab kein Copyright.Jeder konnte eine Buchrolle so oft abschreiben und weiterverkaufen oder verschenken, wie es ihm gefiel.

weitere Infos:

Die Textspalten waren bis zu 12,5 cm breit.War eine Spalte voll,begann der Schreiber rechts daneben mit einer neuen.

Ein Vorleser diktierte das Werk gleichzeitig mehreren Schreibern, von denen jeder eine Kopie anfertigte.

Beim Schreiben lag die Schriftrolle von rechts nach links entrollt vor dem Schreiber.Er beschrieb die Seite,deren Fasern horizontal verliefen.

Die Rollen waren unterschiedlich lang.Oft hatten sie eine Länge von etwa 10m.Häufig waren sie illustriert;einige hüllte man  in Pergament.

Die Schriftrollen wurden in Lederschatullen aufbewahrt.

 
 
  Insgesamt waren schon 237506 Besucher hier!  
 
ACHTUNG:Für Fehler nehmen wir keine Verantwortung ! Diese Seite ist nur zum Kontrollieren des eigenen Übersetzungstextes.... Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden